05.05.2021

Massivhaus bauen

Fertighaus, Massivhaus, Blockhaus: Wer vorhat, sein Eigenheim zu bauen, muss sich für eine Bauform entscheiden. Auch heute werden in Deutschland immer noch die meisten Häuser massiv gebaut. Doch auch bei einem Massivhaus gibt es viele verschiedene Möglichkeiten.

Varianten des Massivhauses

Doch zunächst: Was macht ein Massivhaus aus? Bei einem Massivhaus denken die meisten Menschen an ein vom Architekten geplantes Haus, das Stein auf Stein gebaut wird. Das ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Denn Massivhaus bedeutet, dass die Fassade oder Teile der Fassade tragende Elemente sind. Das ist natürlich beim Stein auf Stein gemauerten Massivhaus der Fall. Ein Blockhaus, bei dem sozusagen Holzstamm auf Holzstamm gesetzt wird und auch die Fassade tragend ist, ist jedoch auch ein Massivhaus. Und: Inzwischen gibt es auch Fertighäuser, bei denen massiv gemauerte Elemente zwar in der Fabrik vorgefertigt, auf der Baustelle dann aber als tragende Elemente zusammengefügt werden. Auch das ist ein Massivhaus.

Auch bei den Baumaterialien gibt es verschiedene Möglichkeiten beim Massivhaus. Es kann wie beschrieben aus Holz sein, aber auch aus den verschiedensten Steinen: etwa Natursteinen, Kalksandsteinen, Ziegeln aus Lehm, Porenbeton oder vielen anderen. Auch für die Planung des Hauses gibt es verschiedene Varianten. Ein Massivhaus kann frei vom Architekten geplant werden, es kann aber auch ein Typenhaus sein, bei dem der Grundriss feststeht und das vielfach so gebaut wird.

Auch jede Hausvariante kann als Massivhaus gebaut werden. Obwohl heute viele Einfamilien- oder Doppelhäuser als Fertighäuser ausgeführt werden, herrscht auch hier immer noch das Massivhaus vor. Noch mehr gilt dies für Mehrfamilienhäuser. Hier wird nur sehr selten auf eine andere Bauweise als das Massivhaus zurückgegriffen.

Massivhaus: Schlüsselfertig oder Ausbauhaus

Verschiedene Möglichkeiten gibt es beim Massivhaus auch bei der Ausbaustufe. Wer ein eigenes Massivhaus haben, sich aber mit dem Bau möglichst wenig beschäftigen möchte, der sucht sich bestenfalls einen Bauträger oder einen Generalunternehmer und baut schlüsselfertig. Dann ist der Bauherr an der Planung beteiligt, sucht Materialien aus, muss sich aber sonst nicht kümmern. Er bekommt nach der Bauabnahme den Schlüssel und kann direkt einziehen.

Handwerklich begabte Bauherren, die Geld einsparen möchten, können auf ein sogenanntes Ausbauhaus setzen. Dann übernimmt der Bauherr selbst bestimmte Aufgaben. Kann er beispielsweise Fliesen legen, Wände streichen oder Böden verlegen, spart er für diese Arbeiten Kosten ein.

Gut zu wissen: Die Begriffe Ausbauhaus und schlüsselfertig sind nicht geschützt. Das bedeutet, jeder kann sie anders definieren. Bauherren sollten mit Bauträgern oder Generalunternehmern daher immer genau abstimmen, was in den Leistungen enthalten ist und was nicht.

Massivhaus: Vor- und Nachteile

Da Massivhäuser so unterschiedlich ausgeführt werden können, ist es schwierig, pauschal Vor- und Nachteile dieser Bauweise aufzuführen. Hier seien dennoch einige Punkte genannt, die in der Regel auf das Massivhaus zutreffen.

Zu den Vorteilen des Massivhauses zählen:

  • Die Stabilität: Selbstverständlich müssen in Deutschland alle Häuser, die gebaut werden, stabil sein und Normen erfüllen. Dennoch ist das Massivhaus stabiler als andere Häuser.
  • Der Schallschutz: Massiv gemauerte Wände haben in der Regel einen besseren Schallschutz als andere Wände.
  • Die Tragfähigkeit: Bei einem Massivhaus sind alle Wände tragfähig. Der Bewohner kann also auch an alle Wände schwere Möbel oder Gegenstände hängen. Bei vielen Fertighäusern ist das beispielsweise nicht der Fall.
  • Der Wiederverkaufswert: Massivhäuser haben oft einen höheren Wiederverkaufswert.

Nachteile des Massivhauses:

  • Der Preis: Massivhäuser sind oft teurer als Fertighäuser. Hier kommt es jedoch sehr auf die Ausführung an und Bauherren sollten sich vorab genau informieren. Denn ein kleines Typenhaus ohne besondere Ausstattung kann durchaus günstiger sein als ein großes Fertighaus mit gehobener Ausstattung.
  • Die Bauzeit: Die Bauzeit bei Massivhäusern ist in der Regel länger als bei Fertighäusern. Denn wer Stein auf Stein baut, braucht länger, bis das Haus steht und es kommt noch eine Trocknungsphase hinzu.

Kosten für ein Massivhaus

So unterschiedlich Massivhäuser gebaut werden können, so unterschiedlich können auch die Kosten ausfallen. Denn viele verschiedene Faktoren beeinflussen die Kosten für ein Massivhaus:

  • Wie groß soll das Haus werden?
  • Sind architektonische Besonderheiten gewünscht?
  • Wie hochwertig soll die Ausstattung des Hauses sein?
  • Wie sind Grundstück und Boden beschaffen?
  • Soll ein Typenhaus oder ein Architektenhaus entstehen?

Eine pauschale Aussage über die Kosten für ein Massivhaus lässt sich somit nicht treffen. Um die Kosten grob zu überschlagen, kann man jedoch von etwa 2.000 Euro pro Quadratmeter ausgehen. Das ist jedoch der reine Preis für das Haus. Bei einem Hausbau kommen immer auch Nebenkosten – beispielsweise Erschließungskosten oder Anschlusskosten – hinzu, die ebenfalls mit eingeplant werden müssen.

 

Häufige Fragen zum Bau eines Massivhauses