Sei es das Immobilieneigentum eines Einzelnen oder das Gemeinschaftseigentum einer Wohnungseigentümergemeinschaft: Ein Immobilienverwalter arbeitet in der Regel mit einem großen Teil des Vermögens seiner Kunden. Daher genießt er ein besonderes Vertrauen. Umso wichtiger ist es, genau den richtigen Verwalter für die eigene Immobilie zu finden. Denn nur so können Enttäuschungen oder gar finanzielle Verluste vermieden werden.
Kein gutes Auswahlkriterium für einen Immobilienverwalter ist ein reiner Preisvergleich. Wer eine professionelle Leistung erwartet, sollte bereit sein, den Verwalter auch entsprechend dafür zu bezahlen. Jedoch muss weder der billigste noch der teuerste Verwalter der beste sein. Zu betrachten sind vielmehr die folgenden drei Punkte:
Besonders wichtig ist es, bei der Auswahl eines Immobilienverwalters auf dessen berufliche Qualifikation zu achten. Das schützt davor, dass der ausgewählte Verwalter schlechte Leistungen erbringt und die Eigentümer eventuell sogar finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Es lohnt daher, einen Blick auf die Ausbildung des Verwalters zu werfen. Diese sollte einen Bezug zur Immobilienwirtschaft haben. Der klassische Ausbildungsberuf ist hier der Immobilienkaufmann oder die Immobilienkauffrau.
Gleichermaßen wichtig ist eine kontinuierliche Weiterbildung des Immobilienverwalters. Denn Gesetze und Rahmenbedingungen ändern sich immer wieder und nur wer immer wieder Fortbildungsveranstaltungen besucht, bleibt hier auf dem aktuellen Stand.
Ein gutes Anzeichen für die Qualifikation eines Verwalters ist auch die Mitgliedschaft in einem Berufsverband. Denn Verbände wie der Immobilienverband Deutschland (IVD) haben meist verbandsinterne Standesregeln, die Verbraucherschutz gewährleisten. Um in den Verband aufgenommen zu werden, müssen Verwalter in der Regel ihre berufliche Qualifikation nachweisen.
Auch perfekt ausgebildeten Immobilienverwaltern können Fehler passieren. Und da sie wie beschrieben mit großen Teilen des Vermögens ihrer Kunden arbeiten, sollte der Verwalter ausreichend versichert sein. Wichtig ist hier beispielsweise eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Die Deckungssumme, die der Verwalter gewählt haben sollte, variiert und ist abhängig vom Wert der von ihm verwalteten Immobilien. In der Regel bewegt sich diese Summer zwischen 50.000 und 500.000 Euro pro Versicherungsfall.
Ebenso wichtig ist eine branchenspezifische Sach- und Personenhaftpflichtversicherung. Diese schützt vor eventuell falschen Entscheidungen, die der Verwalter während seiner Tätigkeit für Sie trifft. Eine weitere sinnvolle Versicherung ist die Vertrauensschadenversicherung. Diese greift, wenn ein Mitarbeiter oder eine Vertrauensperson des Unternehmens unerlaubt handeln – beispielsweise Geld unterschlagen.
Die Qualifikation des künftigen Verwalters wurde bereits überprüft. Aber dennoch geht nichts über Erfahrung. Man sollte sich daher Referenzen von betreuten Objekten zeigen lassen, bevor man einen Vertrag mit dem Immobilienverwalter abschließt. Langjährig bestehende Verträge sind hier ein gutes Zeichen dafür, dass die Kunden mit dem Verwalter zufrieden sind und ihn deshalb nicht gewechselt haben. Wer unsicher ist, sollte sich nicht scheuen, bei Eigentümern, deren Immobilien von dem Verwalter betreut werden, nachzufragen. Sicher können diese mehr über die Leistungen und die Expertise des Verwalters sagen.
Man kann sich auch die Prozesse und Strukturen zeigen lassen, mit denen der Verwalter arbeitet. So sieht man, wie gut der Betrieb strukturiert ist. Denn nur mit Struktur kann er die immer komplexer werdenden Prozesse in der Immobilienverwaltung bewältigen.