Die Gemeinde Vaterstetten liegt größtenteils auf der Münchener Schotterebene, die hier früher mit lichten Laub- und Buschwäldern bewachsen war.
Im nördlichen Gebietsteil grenzt sie bereits an das Erdinger Moos, im Osten an eiszeitliche Moränenhügel....
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Die Gemeinde Vaterstetten liegt größtenteils auf der Münchener Schotterebene, die hier früher mit lichten Laub- und Buschwäldern bewachsen war.
Im nördlichen Gebietsteil grenzt sie bereits an das Erdinger Moos, im Osten an eiszeitliche Moränenhügel. Heute ist der unbesiedelte Teil der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, der Rest besteht aus Wald.
Die Geschichte der Gemeinde, die zum Landkreis Ebersberg gehört, ist keine Historie mit gewaltigen Ereignissen, hier wurden keine Klöster gebaut, hier gab es in der Vergangenheit keinen Reichtum zu gewinnen oder zu verwalten.
Sieben mehr oder weniger bescheidene, ja zum Teil ärmliche Dörfer - denn der karge Boden gab nur geringe Ernten - wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur
"Gemeinde Parsdorf" zusammengefügt. Parsdorf war damals der bedeutendste Ort, weil er an der Fernstraße, der "oberen Wiener Route" - der vormaligen B 12 -, lag und eine Poststation besaß. Als dann später - 1871 - die Bahn von München nach Rosenheim gebaut und an Vaterstetten vorbeigeführt wurde, entwickelte sich dieser Ort immer mehr und überflügelte - vor allem seit 1945 - die anderen Dörfer, so dass schließlich die Gemeindeverwaltung 1972 nach Vaterstetten übersiedelte und nach der Gebietsreform 1978 der neue Name "Gemeinde Vaterstetten" geboren wurde. Die anderen Dörfer heißen: Baldham, Weißenfeld, Hergolding, Purfing, Neufarn und - wie gesagt - Parsdorf.
Nach einer Notgrabung bei Purfing am Rand des Ebersberger Forstes datiert die älteste Ansiedlung aus der Zeit zwischen 750 und 600 v. Chr. und bestätigt Purfing als den ältesten Ort der Gemeinde Vaterstetten.
Im frühen Mittelalter bestand eine "Altstraße" in nord-südlicher Richtung, an der alte bajuwarische Ortsgründungen - die "ing"-Dörfer - liegen (Purfing, Pöring, Zorneding usw.). Älteste Urkunden - meistens handelt es sich um Besitzübertragungs-Urkunden - sind nicht mit dem Gründungsjahr einer Ansiedlung identisch. Wenn zum Beispiel das älteste Dokument über Purfing aus dem Jahre 806/809 stammt und darin bereits von einer Kirche die Rede ist, kann man davon ausgehen, dass dieser Ort zwei wenn nicht sogar drei Jahrhunderte älter ist. Purfing wäre demnach mit großer Wahrscheinlichkeit 1400 Jahre alt und könnte sogar schon - das St. Laurentiuspatrozinium spricht dafür - in der Römerzeit als Siedlungsplatz mit keltoromanischer Bevölkerung gewesen sein.
Die Bedeutung dieses Ortes zeigt sich auch in einer inzwischen nicht mehr vorhandenen Burganlage unmittelbar oberhalb des Ortes. Sie wird der ursprüngliche Sitz des Adelsgeschlechtes der "Purfinger" gewesen sein und wurde wahrscheinlich zum Schutz der Salzstraße gebaut, die von Reichenhall durch den Ebersberger Forst in Richtung Augsburg führte.
Damals existierte München noch nicht. Diese Burg namens "Gebelsberg" ist auf einem Stich aus dem 16. Jahrhundert noch als Ruine zu erkennen. Im Mittelalter war Purfing Sitz eines herzoglichen Amtes und demnach zu jener Zeit der wichtigste Ort innerhalb der heutigen Gemeinde.
Später verlagerte sich der Schwerpunkt nach Parsdorf, dessen älteste Urkunde vom Anfang des 12. Jahrhunderts stammt. Seine Kirche ist dem heiligen Nikolaus geweiht, der von den Schiffsleuten angerufen wurde. Diese Schiffsleute sind zweifellos jene Flößer gewesen, die - wenn sie ihre Flöße isarabwärts gesteuert hatten - auf dem Rückmarsch ihre Andacht in Parsdorf hielten. Auf einer Karte vom Anfang des 19. Jahrhu...
Die Gemeinde Vaterstetten liegt größtenteils auf der Münchener Schotterebene, die hier früher mit lichten Laub- und Buschwäldern bewachsen war.
Im nördlichen Gebietsteil grenzt sie bereits an das Erdinger Moos, im Osten an eiszeitliche Moränenhügel. Heute ist der unbesiedelte Teil der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, der Rest besteht aus Wald.
Die Geschichte der Gemeinde, die zum Landkreis Ebersberg gehört, ist keine Historie mit gewaltigen Ereignissen, hier wurden keine Klöster gebaut, hier gab es in der Vergangenheit keinen Reichtum zu gewinnen oder zu verwalten.
Sieben mehr oder weniger bescheidene, ja zum Teil ärmliche Dörfer - denn der karge Boden gab nur geringe Ernten - wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur
"Gemeinde Parsdorf" zusammengefügt. Parsdorf war damals der bedeutendste Ort, weil er an der Fernstraße, der "oberen Wiener Route" - der vormaligen B 12 -, lag und eine Poststation besaß. Als dann später - 1871 - die Bahn von München nach Rosenheim gebaut und an Vaterstetten vorbeigeführt wurde, entwickelte sich dieser Ort immer mehr und überflügelte - vor allem seit 1945 - die anderen Dörfer, so dass schließlich die Gemeindeverwaltung 1972 nach Vaterstetten übersiedelte und nach der Gebietsreform 1978 der neue Name "Gemeinde Vaterstetten" geboren wurde. Die anderen Dörfer heißen: Baldham, Weißenfeld, Hergolding, Purfing, Neufarn und - wie gesagt - Parsdorf.
Nach einer Notgrabung bei Purfing am Rand des Ebersberger Forstes datiert die älteste Ansiedlung aus der Zeit zwischen 750 und 600 v. Chr. und bestätigt Purfing als den ältesten Ort der Gemeinde Vaterstetten.
Im frühen Mittelalter bestand eine "Altstraße" in nord-südlicher Richtung, an der alte bajuwarische Ortsgründungen - die "ing"-Dörfer - liegen (Purfing, Pöring, Zorneding usw.). Älteste Urkunden - meistens handelt es sich um Besitzübertragungs-Urkunden - sind nicht mit dem Gründungsjahr einer Ansiedlung identisch. Wenn zum Beispiel das älteste Dokument über Purfing aus dem Jahre 806/809 stammt und darin bereits von einer Kirche die Rede ist, kann man davon ausgehen, dass dieser Ort zwei wenn nicht sogar drei Jahrhunderte älter ist. Purfing wäre demnach mit großer Wahrscheinlichkeit 1400 Jahre alt und könnte sogar schon - das St. Laurentiuspatrozinium spricht dafür - in der Römerzeit als Siedlungsplatz mit keltoromanischer Bevölkerung gewesen sein.
Die Bedeutung dieses Ortes zeigt sich auch in einer inzwischen nicht mehr vorhandenen Burganlage unmittelbar oberhalb des Ortes. Sie wird der ursprüngliche Sitz des Adelsgeschlechtes der "Purfinger" gewesen sein und wurde wahrscheinlich zum Schutz der Salzstraße gebaut, die von Reichenhall durch den Ebersberger Forst in Richtung Augsburg führte.
Damals existierte München noch nicht. Diese Burg namens "Gebelsberg" ist auf einem Stich aus dem 16. Jahrhundert noch als Ruine zu erkennen. Im Mittelalter war Purfing Sitz eines herzoglichen Amtes und demnach zu jener Zeit der wichtigste Ort innerhalb der heutigen Gemeinde.
Später verlagerte sich der Schwerpunkt nach Parsdorf, dessen älteste Urkunde vom Anfang des 12. Jahrhunderts stammt. Seine Kirche ist dem heiligen Nikolaus geweiht, der von den Schiffsleuten angerufen wurde. Diese Schiffsleute sind zweifellos jene Flößer gewesen, die - wenn sie ihre Flöße isarabwärts gesteuert hatten - auf dem Rückmarsch ihre Andacht in Parsdorf hielten. Auf einer Karte vom Anfang des 19. Jahrhu...